Kaum ein Rocksänger spielt die Rolle des Underdogs besser als der Punk-Pionier aus Detroit. Mit 75 Jahren hat Iggy Pop nun ein weiteres Punk-Album vorgelegt. Aber auf «Every Loser» gibt es auch leise Töne.
Sind wir alle Loser? Wenigstens ein bisschen oder manchmal? Iggy Pop jedenfalls ist einer aus Überzeugung. Um sich von Pop-Glamour und verträumten Hippie-Phantasien abzusetzen, hat er sich stets als Rocker von elender Gestalt in Szene gesetzt, als ein Underdog aus Fleisch und Blut. Ihm verdankt die Klischeerolle nicht nur plastische Verkörperungen. Er hat ihr zu einer geradezu heroischen Bedeutung verholfen, indem er der Meritokratie als Loser gewissermaßen in den Hintern trat und der Wohlstandsgesellschaft auf der Nase herumtanzte.