Die nachträgliche Begrenzung einer Eskalation ist nicht unsere Profession – die Jobs in der Veranstaltungstechnik setzen früher an: Audio-, Licht- und Videotechnik dienen dem Ziel, Kommunikation und Verständigung auf höchstem Niveau zu ermöglichen – sei es bei politischen Veranstaltungen, Kongressen, Musik-Events oder dem Sport.
Unterschiedliche Standpunkte auszuhalten, ist dabei tägliche Routine. Nicht nur in der bunten Bandbreite an unterschiedlichsten Veranstaltungen, auch gegenüber den Auftraggebern sind Offenheit und Dialogfähigkeit gefragt. Nicht zuletzt finden sich etliche „Originale“ sowohl unter unseren Kunden als auch in unseren Teams und Crews. Das erleben und genießen wir als Teil des Jobs.
Da überrascht es nicht, welche Welle der Ablehnung aus den diversen Foren und Social-Media-Gruppen der Veranstaltungstechnik den brutalen Krawallen in Hamburg entgegenschlug. Für mich bemerkenswert dabei: Dass eine eigene Tonalität der sachlichen Beurteilung der Vorsichtsmaßnahmen zu spüren war: Wer selbst für Veranstaltungen regelmäßig aufwändige Konzepte und Beurteilungen liefern muss, stellt sich vielleicht einerseits Fragen angesichts der Hamburger Vorplanungen. Weiß aber auch ganz anders einzuschätzen, welch komplexe logistische Herausforderung gegeben ist.
Denn ob eine Veranstaltung gelingt oder nicht, hängt längst nicht mehr nur von geilem Licht und sattem Sound ab: Wenn die Planung nicht stimmt, das richtige Material nicht zur rechten Zeit unbeschadet am rechten Ort eintrifft, die Zuschauer nicht sicher zum oder von dem Event weg gelangen oder Basisressourcen nur instabil zur Verfügung stehen, gerät man in ernste Schwierigkeiten. In der aktuellen Ausgabe PRODUCTION PARTNER haben wir daher einige dieser Logistik-Themen in den Mittelpunkt gestellt.
Ihr Detlef Hoepfner
Stellv. Chefredakteur
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