5 Fragen an Justin Fogleman, Applications Engineer bei Elixir


 

Man glaubt es kaum: Seit 20 Jahren gibt es Elixir-Saiten. Als diese Marke, die zum Konzern Gore (Goretex) gehört, mit beschichteten Saiten auf den Markt kam, konnte sich kaum ein Musiker vorstellen, dass dieser Neuling die Saitenbranche auf den Kopf stellen würde. Trotz des anhaltenden Erfolgs wird Elixir nicht müde, innovative Produkte auf den Markt zu bringen – so auch auf der diesjährigen Namm Show. Die neuen Optiweb-Saiten sind mit einer extra dünnen Beschichtung versehen und sollen sich in Sachen Klang und Spielgefühl kaum von unbeschichteten Saiten unterscheiden. Im Interview mit Applications Engineer Justin Fogleman haben wir über die neuen Optiweb-Saiten gesprochen und dabei einen Einblick in die Saiten-Entwicklung bekommen.

 

Wie unterscheiden sich die Optiwebs technisch von den Nano- und Polywebs?

Justin Fogleman: Für den Spieler ist es in erster Linie eine Frage des Tons und des Spielgefühls. Im Hintergrund läuft bei uns jedoch eine ganze Menge Forschung, um Materialien zu entwickeln, die genau das machen, was wir uns wünschen und trotzdem harten Belastungen standhalten.
Man kann sich das Ganze so vorstellen: Man hat eine schwingende Saite und versucht etwas zu entwickeln, dass diese umhüllt. Bei den Optiwebs sollte die Ummantelung so leicht wie möglich sein, denn zu viel Masse verlangsamt die Vibration der Saite. Die Herausforderung bei einer so dünnen Beschichtung ist es natürlich, sie trotzdem haltbar und robust zu machen – dahinter steckt viel Mathematik.

Wie beurteilt ihr die Haltbarkeit der Optiwebs im Vergleich zu euren anderen Serien?

Justin Fogleman: Alle haben die gleiche Lebensdauer, der größere Unterschied ist der Ton und das Spielgefühl. Die besondere Haltbarkeit unserer Saiten ist das, was uns ausmacht und wir wollensicherstellen, dass all unsere Produkte die gleiche Performance bringen. Es ist gar nicht so leicht, die Lebensdauer einer Saite zu messen, aber es ist uns wichtig, allen Elixir-Usern – unabhängig von der Serie, die sie spielen – eine lange Haltbarkeit garantieren zu können.

Welche Vorteile bieten eure älteren Serien? Warum werden sie nicht von den Optiwebs ersetzt?

Justin Fogleman: Naja, die Polywebs sind jetzt etwa 17 Jahre auf dem Markt, die Nanowebs fast 15. In dieser langen Zeit sind die Saiten vielen Spielern ans Herz gewachsen und wir wollen sie ihnen nicht wegnehmen. Als wir die ersten Beta-Tester-Sets der Optiwebs an Nanound Polyweb-Spieler versendet haben, gab es Leute, die begeistert von den neuen Saiten waren, aber auch andere, die weiterhin ihre Nanos oder Polys bevorzugen. Jeder Mensch ist anders und wir wollen sicherstellen, dass wir für jeden Gitarristen etwas im Programm haben.

Wird es die Optiwebs auch als Basssaiten geben?

Justin Fogleman: Grundsätzlich sind wir für alles offen! Wir sammeln ständig Feedback und ihr seid tatsächlich nicht die ersten, die fragen, wie es mit Bass- und Akustik-Optiweb-Saiten aussieht. Wir nehmen das alles auf und überlegen dann, in welche Richtung wir gehen, aber im Moment konzentrieren wir uns auf die E-Gitarren-Optiweb-Saiten.

Plant ihr die Auswahl an Stärken für eure verschiedenen Saiten-Typen zu erweitern?

Justin Fogleman: Wir beschäftigen uns gerade mit diesem Thema und suchen nach Wegen, wie wir Spielern eine größere Auswahl an Saitenstärken anbieten können – viel Feedback kommt dabei auch von der Extended Range Guitar Community. Wir haben mit vielen 7- und 8-Saiter-Spielern über ihre Gitarren, Musik und Saiten-Präferenzen gesprochen und bei 10 Befragungen 10 verschiedene Antworten bekommen. Alleine durch extralange Mensuren und Mutliscale-Instrumente sind die Bedürfnisse der Spieler in diesem Bereich extrem vielfältig.

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