9 Fragen an: Marcel Messner, Head of Marketing, GEWA music GmbH


GEWA präsentiert auf der Musikmesse die Neuheiten von DW, Gretsch und Remo – und damit Highlights für die Drummer-Szene. Gunther Matejka sprach mit Marcel Messener über die Messeneuheiten.

1. Was gab den Ausschlag für die Beteiligung an der Frankfurter Musikmesse 2018?

GEWA hat die letzten zwei Jahre ihre Produktlinien auf der Musikmesse nicht mehr präsentiert. Zwischenzeitlich erfolgte bei GEWA der Einstieg in die „Digitale Tonerzeugung“ und der weltweite Vertrieb dieser Warengruppen. Wir waren überrascht, wie viele außerhalb Europas tätige Vertriebe bei uns im Vorhinein anfragten, ob wir bei der Musikmesse 2018 unsere Produktneuheiten präsentieren würden. Dies und die deutliche Hinwendung der Messeorganisation, die Frankfurter Musikmesse für den Endverbraucher attraktiver zu machen, haben letzten Endes dazu geführt, dass wir uns mit unseren Neuheiten zur Teilnahme entschlossen haben.

2. Angekündigt ist auch eine absolute Weltneuheit. Was können Sie dazu jetzt schon verraten?

Wir als europäisches Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland, haben in den vergangenen drei Jahren an einem völlig neuen Konzept eines digitalen Schlagzeuges gearbeitet. Von Anfang an war die Zielsetzung nicht irgend ein weiteres Digitaldrum auf den Markt zu bringen, sondern, wie in den Pressemitteilungen angekündigt, ein neues Kapitel aufschlagen zu wollen. Ich bin davon überzeugt, dass unseren Ingenieuren um Dennis Pelz sowie unseren europäischen und amerikanischen Partnern von DW dies auf eindrucksvolle Weise gelungen ist. Es ist ein Produkt „Made in Germany“, entwickelt in Deutschland mit europäischer Technologie. Darüber hinaus hat unser langjähriger Partner DW, unter der Marke DWe, die Hardware und andere Komponenten entwickelt und die Sounddefinition entscheidend mitgestaltet. Man kann also sagen, die Schlagzeugwelt kann sich auf etwas Einzigartiges und wirklich Herausragendes freuen.

3. Wie wird sich der GEWA-Messeauftritt 2018 von früheren Messe-Präsentationen unterscheiden? Was können Sie über die Stand-Philosophie sagen?
Ganz klar, wir zeigen ausschließlich Neuheiten. Die Musikbranche bzw. die Besucher der Messe haben über Jahre oft das gesamte Produktportfolio der Aussteller zu sehen bekommen. Die Stände wurden immer gigantischer und gegenseitig wollte man sich überflügeln. Für uns als GEWA music macht das keinen Sinn. Wir sind ein Familienunternehmen und wollen budget-technisch keine Abenteuer eingehen, sondern mit gesundem Augenmaß zwischen Messen und Online-Marketing abwägen. Wir planen kleine, kompakte Stände, auf denen wir im modernen Design den Konsumenten und Händlern die wichtigen Neuheiten präsentieren.

4. Welche namhaften Endorser werden auf der Messe Ihre Produkte vorführen? Welche Namen können Sie bereits nennen?
Auf der Musikmesse werden wir im Drumcamp durch Artists wie Felix Lehrmann, Jost Nickel, Ash Soan, Karl Brazil, Ralf Gustke und Gary Wallis vertreten sein. Darüber hinaus wird auf unserem GEWA Electronics Stand Benedict Neuner, der Drummer des deutschen Elektropop-Acts Glasperlenspiel, am Donnerstag und Freitag Demo-Sessions abhalten und eine der aufstrebenden deutschen Schlagzeugerinnen, Philo Tsoungui, wird es ihm am Freitagmittag und Samstag gleich tun.  Außerdem wird DW Mastermind John Good am Mittwoch und Donnerstag auf dem DW Stand sein. Er wird dort interessante Einblicke in die Philosophie von DW geben.

5. Das neue Konzept der Musikmesse nimmt immer konkretere Formen an. Wie einverstanden sind Sie mit den Neuerungen – und wo sollte Ihrer Meinung nach noch nachjustiert werden?
Wir werden das neue Konzept der Musikmesse in diesem Jahr mit Interesse verfolgen und haben uns mit unserer Teilnahme auch dazu bekannt. Wir hoffen, dass man in diesem Jahr einen „Turn-arround“ hinbekommt und wieder mehr Besucher für die Musikmesse sich begeistern. Noch mal, für uns ist die Musikmesse keine reine „Tradeshow“, sondern eine Möglichkeit, dem europäischen Musiker und internationalen Vertrieben wirkliche Neuheiten zu präsentieren. In unserem Bemühen darin hat uns die Messeorganisation in diesem Jahr nachhaltig unterstützt. Warten wir ab, welche Auswirkungen die vielfältigen neuen Marketingaktivitäten und Rahmenveranstaltungen auf den Messeverlauf haben werden.

6. Warum braucht die deutsche, die europäische MI-Szene eine Fachmesse? Und warum ist Frankfurt für Sie ein guter Standort?
Frankfurt ist ein traditionsreicher Standort für die Musikbranche seit der Nachkriegszeit. Im Herzen von Europa, verkehrstechnisch national und international leicht zu erreichen. Vor vielen Jahren gehörten europäische Hersteller zu den großen Playern der Branche. Lange Zeit war die Messe der Jahresauftakt für die Musikbranche; hier wurden die Neuheiten präsentiert und der „Trade“ konzentrierte sich auf dieses Ereignis. Der Endverbraucher stand nicht im Mittelpunkt. Diese Voraussetzungen haben sich verändert. Die heutige mediale Verflechtung der Branche hat das „punktuelle Ereignis“ relativiert, der Hersteller launcht sein Produkt „messe-unabhängig“ zum Zeitpunkt, wo es ihm opportun erscheint. Nun gibt es aber auch noch einen anderen Aspekt einer Messe: sich zu treffen, sich auszutauschen, fachzusimpeln und ganz nebenbei das „Neueste“ zu erkunden. Das gilt für die Endverbraucher unter sich wie auch für die Beziehung Endverbraucher/Hersteller/Entwickler. Einmal im Jahr, im Zentrum von Europa, sollte  doch für viele in unserer Branche attraktiv sein.

7. Darf man die Musikmessen-Teilnahme von GEWA auch als Statement zur Solidarität mit der deutschen/europäischen MI-Szene werten? Oder basieren diese strategischen Entscheidungen immer ausschließlich auf nüchterner Kalkulation?
Die Teilnahme von GEWA music an der Musikmesse kann durchaus als Bekenntnis zur europäischen MI-Branche verstanden werden. Wir sind ein europäisches Unternehmen mit Filialen in nahezu allen europäischen Ländern. Wir dürfen auch den Mut besitzen und Entwicklungen, die von Europa kommen, auch in Europa der Fachwelt zuerst präsentieren. Wir benötigen dafür nicht immer Messen wie die NAMM oder Shanghai. Wirkliche Neuheiten finden in unserer Branche immer Beachtung, egal an welchem Platz; die Information wird auch in Asien und den USA ankommen!

8. GEWA richtet traditionell Hausmessen aus. Warum ist die Beteiligung an der Musikmesse trotzdem für Sie sinnvoll?
Wir haben das letzte Mal im Jahr 2016 die GEWA Hausmesse veranstaltet. 2017 haben wir bewusst darauf verzichtet. Auch hier haben wir gemerkt, dass es von Jahr zu Jahr schwerer wird, Händler nach Adorf zu bekommen. Es hat eine Sättigung stattgefunden. Viele Händler empfanden es lästig, die September-/ Oktoberwochenenden für Hausmessen zu reservieren. Das persönliche Gespräch und der gegenseitige Austausch auch per Telefon und Mail ersetzt vieles. Laufende Informationen erfolgen online. Dazu kommt, dass der Händlerkreis in ganz Europa deutlich kleiner geworden ist. Warum wir an der Musikmesse nunmehr teilnehmen, habe ich oben erklärt.

9. Auf was freuen Sie sich auf der Musikmesse ganz besonders?
Ich freue mich ganz persönlich auf den 12.04.2018 – 10.29 Uhr, wenn wir unsere „GEWA Drum Workstation G9“ erstmalig den Besuchern der Musikmesse präsentieren. Da schließt sich für uns ein Kreis und ein neues Kapitel in der Firmengeschichte von GEWA music beginnt.

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