Nach zweijähriger Abstinenz ist Christian Bach, Prokurist von Miyazawa Flutes Europa, wieder Aussteller bei der Frankfurter Musikmesse. In Halle 8.0, Stand K11, präsentiert er gemeinsam mit einem hochkarätigen Team sowie den Star-Flötistinnen Mihi Kim und Martina Silvester etwa 40 neue und aktuelle Instrumente des Unternehmens.
Mit Miyazawa Flutes Europe präsentieren Sie erstmals Ihr neues Unternehmen. Mit welchem Gefühl? Und mit welcher Erwartungshaltung?
Christian Bach: Wir freuen uns sehr, 2018 als Aussteller wieder auf die Musikmesse zurückzukehren. Nach 2016 und 2017, ohne eigenen Messestand in Frankfurt, haben wir uns auf Grund der sehr guten Gespräche mit der Messe und des veränderten Konzeptes dazu entschlossen, wieder Präsenz zu zeigen. Wir hoffen darauf, möglichst viele deutsche und internationale Flötistinnen und Flötisten, sowie Händler an unserem Stand begrüßen zu dürfen. Gemeinsam mit Anaheim und Shanghai ist die Musikmesse in Frankfurt für uns ein sehr wichtiger Treffpunkt der Branche. Wir würden uns sehr freuen, in diesem und in den nächsten Jahren, wieder viele Händler begrüßen zu können.
Wie wichtig ist für Sie die Musikmesse Frankfurt, um Ihr neues Unternehmen, Ihre neuen Produkte bekannt zu machen?
Christian Bach: Herr Miyazawa und ich haben Miyazawa Flutes Europe 2017 gegründet, um den Musikern, Händlern und Großhändlern in Europa eine noch schnellere, direktere und nähere Unterstützung bieten zu können. Der Markt in Europa ist für Miyazawa sehr wichtig. Die Gründung unserer neuen Firma unterstreicht diese Tatsache noch einmal deutlich. Den Vertrieb für Deutschland und Österreich haben wir in die eigenen Hände genommen. In allen anderen europäischen Ländern arbeiten wir sehr eng mit unseren Vertrieben zusammen.
Die Musikmesse in Frankfurt ist für uns als Branchentreffpunkt ein sehr wichtiger Faktor. Neben den Gesprächen mit unseren Vertrieben der einzelnen Länder bietet sich dort auch die Chance, unsere Produkte der internationalen und nationalen Musikerwelt zu präsentieren. Natürlich ist es für Miyazawa Flutes Europe sehr wichtig, den Kunden über die Musikmesse Frankfurt den neuen Service und Support vorzustellen. Miyazawa darf nächstes Jahr sein 50. Firmenjubiläum feiern. Wir sind mit unseren Produkten also schon sehr lange auf dem Markt. Da sich die Bedürfnisse der Musiker stets verändern, sind wir immer bemüht, Kundenmeinungen über unsere Produkte zu sammeln und daraus zu lernen – hierfür bietet die Musikmesse Frankfurt das perfekte Forum.
Auf welche Marketing-Säulen vertrauen Sie mit Ihrem Unternehmen – und welche Rolle spielen dabei Fachmessen wie die Frankfurter Musikmesse?
Christian Bach: Querflöten gehören zur traditionell eher konservativeren Kategorie der Musikinstrumente. Daher sind Messen und Veranstaltungen für uns nach wie vor sehr wichtig. Die Musikmessen in Frankfurt und Ried (Österreich), die Querwind Flötentage in Staufen, die Europäische Flötenakademie in Fiss, der Internationale Instrumentalwettbewerb in Markneukirchen und Veranstaltungen an den Musikhochschulen in Deutschland und Österreich sind hier beispielhaft zu erwähnen. Selbstverständlich sind wir auch in sozialen Netzwerken präsent. Unsere Website www.miyazawa.eu ist seit wenigen Tagen online und vermittelt einen Überblick über unsere Instrumente. Dort sind auch alle Veranstaltungen aufgelistet die wir, meist direkt vor Ort, unterstützen.
Was können Sie über den Miyazawa Flutes Europe-Stand sagen? Welche Aktion liegt Ihnen besonders am Herzen?
Christian Bach: Neben mir wird die gesamte Führungsmannschaft aus Japan in Frankfurt sein. Masashi Miyazawa als Ehrenpräsident und Gründer von Miyazawa Flutes genauso wie unser Präsident Kazunari Miyazawa. Vizepräsident Ichiro Katayama und unser Cheftechniker Hiromichi Sakai runden das Messe Team ab. Wir werden in Frankfurt mehr als 40 Instrumente präsentieren, vom Schülerinstrument bis hin zur Goldflöte gibt es viel zu testen und zu probieren. Zu den Produkt-Highlights gehört unser aktuelles Sondermodell der 202-Serie sowie die neue Kopfstückserie MX.
Damit bieten wir unseren Kunden eine komplett neue Klang-Variante mit vielen interessanten Einsatzmöglichkeiten. Als besonderes Highlight bieten wir allen Flötistinnen und Flötisten, die uns in Frankfurt besuchen, eine kurze kostenlose Überprüfung Ihres Instrumentes an. Herr Sakai steht dafür täglich von 10:30 – 12:00 und von 15:00 – 16:30 an unserem Stand zur Verfügung. Er inspiziert die ihm überlassenen Instrumente und führt kleine Reparaturen vor Ort durch. Dabei darf gerne zugeschaut werden!
Wie steht es um den globalen Querflötenmarkt?
Christian Bach: Miyazawa konnte global Marktanteile gewinnen. Wir haben unsere Produktionsmengen in den letzten fünf Jahren im Schnitt um ca. 10 Prozent pro Jahr gesteigert. Das ist zum einen der stetigen Weiterentwicklung unserer Instrumente zu verdanken. Zum anderen haben viele Musiker das Bedürfnis, wieder individueller zu klingen. Wo es früher ein Muss war, Instrumente der Marke XY zu spielen, ist es heute wieder wichtig, seinen eigenen Klang zu unterstützen und darauf zu achten, dass die Querflöte perfekt zum Spieler passt. Darauf haben wir uns spezialisiert und bieten sehr viele klangliche Variationsmöglichkeiten an. Nicht nur durch unsere drei verschiedenen Silberarten, sondern speziell die große Auswahl der verschiedenen Kopfstücke sind hierbei von großer Bedeutung.
Fehlt es dem Segment – nach Ian Anderson und einigen Jazzern wie Jeremy Steig – gerade an Virtuosen im Rock- und Jazzbereich (um das Instrument wieder stärker im U-Bereich zu etablieren)?
Christian Bach: In den letzten fünf Jahren konnten wir einen leichten Trend in Richtung Blasinstrumente feststellen. Das zeigt sich in schnell wachsenden Festivals wie das Woodstock der Blasmusik Festival oder an prominenten Künstlern, die wieder mit kleiner oder großer Bläserbesetzung auf der Bühne zu sehen sind. Das finde ich sehr wichtig und eine tolle Entwicklung.
Natürlich würde unserem Marktsegment auch der ein oder andere herausstechende Künstler eine Belebung bringen. Ich glaube aber, dass es wichtiger ist in der breiten Maße dieses angestaubte „Blasmusik ist uncool“ Image zu beseitigen. Denn allgemein Blasmusik, und auch Querflöte im speziellen, ist alles andere als uncool. Wenn ich sehe welche Stücke so manches Amateurensemble aufführt, und wie das auch bei der jungen Generation ankommt, kann ich nur positiv in die Zukunft blicken. Ich möchte gerne alles unterstützende dafür tun, die Mission Musizieren im Allgemeinen, aber auch das Erlernen eines Instrumentes wie der Querflöte an sich, wieder populärer zu machen.