Digitalisierung in der Musikbranche: So schaffen Sie den Sprung ins digitale Zeitalter


Smartphone-Kopfhörer

Litten die Umsätze vor einiger Zeit noch stark unter der fortschreitenden Digitalisierung, kann die Musikbranche mittlerweile stolz auf einen gelungenen Sprung ins digitale Zeitalter blicken. 45 Prozent der Umsätze im Musikbereich kommen aus dem digitalen Vertrieb und der gesamte Markt konnte weltweit um 3,2 Prozent wachsen. Nutzungsformen wie Musikstreaming legten in Deutschland sogar um 106 Prozent zu. Lesen Sie hier, mit welchen 4 Schritten der Musikbranche dieser Wechsel gelungen ist:

1. Machen Sie Ihre Inhalte verfügbar
Zu Beginn der Digitalisierung war die Musikbranche der Meinung, es wäre am sinnvollsten, Inhalte direkt an Endkunden zu verkaufen. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass User Plattformen präferieren, die ein Vollsortiment anbieten. Ein Umstand, der zum Beispiel Popfile von Universal, eine Plattform, die nur Künstler von Universal selber enthielt, zum Verhängnis wurde. Erst iTunes schaffte es, mit Inhalten aller Major Labels die User von sich zu überzeugen.

2. Achten Sie auf Service und Usability
Neben der Verfügbarkeit von Inhalten steht jedoch auch der Service und die Benutzerfreundlichkeit hoch im Kurs der Nutzer. Zu Beginn der digitalen Musikdistribution wurde beispielsweise das Windows Media DRM verwendet, was u.a. dazu führte, dass kaum Player kompatibel waren und keine CDs gebrannt werden konnten. Viele potentielle Käufer wurden dadurch eher abgeschreckt, als in das neue Format eingeführt. Und auch das in allen Bereichen klar überlegene und zu dieser Zeit noch illegale Format MP3 machte es für die legale Musikdistribution nicht leichter. In einem Markt, in dem an jeder Ecke zwar illegale aber kostenlose Angebote zur Verfügung stehen, muss der Kunde also durch hohen Service und Usability überzeugt und gebunden werden.

3. Neue Geschäftsmodelle?
Mit einem weltweiten Wachstum von 45,2 Prozent ist Streaming aus der Musikbranche nicht mehr weg zu denken. Das neue Vertriebsmodell konnte sich jedoch zunächst nur in Schweden durchsetzen. Dort war die Branche durch illegale Downloads quasi komplett eingebrochen. Nur deshalb waren die Plattenfirmen dort bereit, das neue Modell zu testen. Wie sich herausstellte, eine gute Idee. Durch die frühzeitige Öffnung für das neue Vertriebsmodellen konnten die Umsätze in Schweden fast auf das alte Niveau steigen.

4. Suchen Sie Vertriebspartnerschaften
Auch wenn neue Vertriebsmodelle sehr heilsam für eine Branche sein können, nicht immer gelingt es, sie erfolgreich umzusetzen. Im Fall von Musikstreaming sorgt besonders die Partnerschaft mit Netzbetreibern dafür, neue, potentiell zahlende Kunden zu gewinnen. Deezers enormes Wachstum lässt sich daher auch auf die über 60 weltweiten Netzbetreiberpartnerschaften zurückführen.

Fazit

Ein kleiner Wermutstropfen der Digitalisierung ist die bisher nur schleppend anlaufende Rentabilität. So schreibt mit Spotify der größte Stremaing-Dienst rote Zahlen. Das enorme Wachstum erlaubt jedoch einen optimistischen Blick in die Zukunft.

Das große Potential im digitalen Markt muss auch künftig konsequent genutzt werden. Denn es gilt: Fehlt bei Unternehmen die Bereitschaft, sich auf unbekannte Vertriebsmodelle einzulassen, neue Partnerschaften zu schließen und die Kundenzufriedenheit vor Kopierschutz und Sicherheit der Inhalte zu stellen, könnten auch sie der Digitalisierung zum Opfer fallen.

(Quelle: www.xing.com)

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