Die LAE 2016 enthält eine zentrale Aussage, die im allgemeinen gegenseitigen Schulterklopfen der Auftraggeber vielleicht etwas untergehen könnte. Denn nicht die strahlenden “Entscheider-Medien” – ein Terminus, der reinstes Marketingdeutsch und deshalb eher Mythos als Wirklichkeit ist – stellen die wichtigste Mediengruppe dar. Sondern die branchenspezifischen Fachzeitschriften.
Wer es nicht weiß: die LAE ist die “Leseranalyse Entscheidungsträger in Wirtschaft und Verwaltung”. Befragt wird die Elite – die Menschen, die wirklich entscheiden – zu ihrer Mediennutzung.
Fachmedien: 73%. Politik- und Wirtschaftsmagazine: 36%.
73% aller befragten Entscheider markieren branchenspezifische Fachzeitschriften als “für die berufliche Tätigkeit besonders wichtig”. Mit weitem Abstand erst werden Politik- und Wirtschaftsmagazine markiert. Nämlich nur von 36%.
Damit werden Fachzeitschriften mehr als doppelt so oft als besonders wichtig für die eigene berufliche Tätigkeit genannt als die scheinbar großen Publikumszeitschriften.
In der Nische spielt die Musik
Was im Grunde kein Wunder ist. Denn wo die Publikumsmagazine im Allgemeinen verharren, können die Fachmedien richtig tief in die Nischethemen eindringen. Und damit nicht nur Wissen für den Smalltalk auf der nächsten Cocktail Party servieren, sondern relevantes Know-How liefern.
Das wussten Fachverlage eigentlich schon immer. Viele Werbetreibende und deren Agenturen aber nicht. Schön, dass es jetzt eine der angesehensten Medien-Studien bestätigt. Ohne, dass Fachverlage diese beauftragt hätten. Objektiver geht es nicht.
Danke, LAE.
Zum Autor: Gerrit Klein ist gemeinsam mit Martin Metzger Geschäftsführer des MM-Musik-Media-Verlages sowie CEO des Mutterverlages, dem Ebner Verlag. Seit Juli 2016 ist Gerrit Klein auf Xing als Branchen-Insider tätig und teilt mit den rund zehn Millionen Mitgliedern seine Expertise zum Thema „Fach- und Special Interest Medien“.
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Der Ebner Verlag, mit Stammsitz in Ulm, ist spezialisiert auf Nischen-Themen und führte innerhalb der letzten drei Jahre eine konzertierte Transformation durch. Vom klassischen Zeitschriften- und Telefonbuchverlag wandelte sich Ebner erfolgreich in ein digitales Medienhaus. Neben 88 Zeitschriftentiteln gehören inzwischen 40 Online-Portale und 13 Online-Shops zum Portfolio. Allein in Deutschland gibt es acht Ebner-Standorte, weltweit sind es neun weitere.
Führungskräfte von Ebner sind bei zahlreichen nationalen und internationalen Kongressen und Branchenveranstaltungen vertreten, ein Beobachtungs-Schwerpunkt liegt insbesondere auf den Digitalentwicklungen in den USA. Gerrit Klein gehört dabei selbst oftmals zu den anerkannten Speakern und spricht zum Beispiel in diesem Jahr bei Kongressen in Berlin, München, London, Denver und Toronto. Der Ebner Verlag ist Mitglied beim Verband Deutscher Zeitschriftenverleger sowie der internationalen Verleger-Association FIPP.