SOMM CEO Daniel Knöll über die Veränderungen auf der Musikmesse 2018


Die Society Of Music Merchants e. V.,SOMM, ist der Spitzenverband der Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche in Deutschland. Im Interview sprechen wir mit dem Geschäftsführer Daniel Knöll über die Veränderungen und Perspektiven der diesjährigen Musikmesse.

Es scheint, dass sich die Musikmesse – auf Grund verschiedener Faktoren, wie starke NAMM und ISE, verändertes Komm-Verhalten – neu orientiert und neu positioniert. Wie beurteilen Sie die diesjährigen Veränderungen?

Daniel Knöll: Die Musikmesse verändert sich stetig – und das ist auch gut so. Sie macht das gemeinsam und im Austausuch mit der MI-Branche und passt sich den Marktgegebenheiten dabei an. Die Erwartungen an die Messe sind dabei sehr vielfältig: sie ist eine wichtige internationale Business-Plattform und bleibt Europas größtes Schaufenster für die MI-Branche. Bei allen Veränderungen verliert sie nicht den Blick für den nationalen und europäischen Markt. Das finden wir gut. Nicht jeder Marktteilnehmer hat die Möglichkeiten in die USA zu reisen, deshalb ist das Angebot in Frankfurt umso wichtiger für die Branche.

Wie sehen Sie die Zukunft der Musikmesse / PLS? An welchen Rädchen und Rädern sollte Ihrer Meinung nach noch gedreht werden?

Daniel Knöll: Wichtig ist, dass Musikmesse und Prolight + Sound wieder näher zusammenrücken. Es ist eine Branche und ein Markt in dem wir uns alle befinden. Dabei ist nicht außer Acht zu lassen, dass der ProAudio-Markt in den letzten Jahren zum Wachstumsmotor geworden ist. Deshalb ist eine Verzahnung der beiden Messen sehr wichtig. Ich denke die Messeveranstalter werden deshalb auch in diesem Jahr die ersten Weichen dafür stellen, das ein Gesamteindruck beider Messen entsteht.

Das ist jetzt schon deutlich sichtbar. Darüber hinaus ist es meiner Meinung nach aber auch wichtig, dass sich die Messen innerhalb der gesamten Wertschöpfungsketten der Musikwirtschaft bewegen. Frankfurt hat das Potential Plattform für die gesamte Musikwirtschaft zu werden. Dabei dürfen natürlich die Interessen der einzelnen Sektoren nicht vernachlässigt werden. Schließlich geht es vielen um das Thema „Musikmachen“ und darum das Musizieren und die Musikkompetenz innerhalb der Gesellschaft zu stärken.

Welche Trends (Produkte/Education usw) haben Sie ausgemacht, wo sehen Sie für die MI-Industrie noch Potential?

Daniel Knöll: Betrachtet man den Markt gehen die Trends in Richtung ProAudio. Das heisst aber nicht, dass keine Musikinstrumente mehr verkauft werden. Wir sind grundsätzlich sehr zufrieden mit dem Gesamtmarkt. Nach wie vor sieht sich die Branche aber einem grundsätzlichen, strukturellen Wandel ausgeliefert: eine zunehmende Marktkonzentration, eine Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einen Wettstreit um den günstigsten Preis und die Gunst des Verbrauchers machen das Wirtschaften innerhalb der Branche immer schwerer.

Zudem stellt der seit Jahren immer weniger flächendeckend gewährleistete Musikunterricht an allgemeinbildenden Schulen ein schweres Versäumnis dar. Hier ist die Politik in der Pflicht endlich zu handeln, denn ohne diesen wichtigsten Zugang zum Musizieren, wird sich die Situation für die Musikinstrumentenbranche im Kulturland Deutschland langfristig verschlechtern. Potential sehen wir in den vielen Musikerinnen und Musikern dieses Landes und in denen die es werden wollen. Davon gibt es jeweils 14 Millionen Deutsche.

Die Messe hat gerade keinen leichten Stand – warum lohnt sich der Besuch für Musiker und Musikfachhändler dennoch?

Daniel Knöll: Der Besuch einer Messe lohnt sich immer – alleine deshalb schon, weil eine Messe auch eine Informationsplattform ist und der Vernetzung dient. Darüber hinaus ist und bleibt die Musikmesse auch eine Neuheiten-Messe. Namhafte Aussteller werden neue Produkte vorstellen. Deshalb ist es sowohl für Facheinzelhändler als auch für den Endverbraucher von Interesse nach Frankfurt zu kommen. Weiter werden neben den eigentlichen Produkten weitere Highlights wie eine Business Academy kostenlos angeboten.

Diese dient der Weiterbildung der Business-Besucher in kompakter Form. Natürlich gibt es auch Masterclasses mit prominenten Musikern oder Workshops und Songwriting-Lessons, die sicherlich für den Verbraucher interessant sind. Und es gibt ein buntes Rahmenprogramm mit unzählbar vielen Konzerten. Die Musik spielt auf jeden Fall in Frankfurt.

Auf was freuen Sie sich persönlich am meisten?

Daniel Knöll:Ich persönlich freue mich am meisten auf den Austausch mit der Branche. Es werden Themen weitergedacht und weiterentwickelt neue Kooperationen geschlossen und neue Trends ausfindig gemacht. Für mich heisst es in diesen vier Tagen Augen und Ohren auf.

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