Studie: Musikwirtschaft in Deutschland


Im Herbst letzten Jahres legte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gemeinsam mit dem Hamburger-Bürgermeister die Studie „Musikwirtschaft in Deutschland“ vor. In dieser wurde detailliert die volkswirtschaftliche Relevanz der Musikbranche herausgearbeitet. Für uns erfreulich: Der Musikmarkt in Deutschland ist stabil und wächst sogar.

 

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„Das Ökosystem der Musik ist durch die Digitalisierung in neue Bewegung geraten“, erklärt Hamburgs erster Bürgermeister Olaf Scholz im Vorwort. „Nicht nur Produktion und Rezeption von Musik verändern sich rasant, sondern auch die Grundlagen und Mechanismen der Musikwirtschaft insgesamt.“

Deshalb sei nun der richtige Zeitpunkt, die Bedeutung der Musikbranche durch die Studie hervorzuheben. Die Untersuchung wurde vom Institut für Kommunikationswissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Seufert durchgeführt. Auftraggeber waren in Kooperation Verbände der Musikwirtschaft, die Freie und Hansestadt Hamburg sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

 

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Hier kommen die wichtigsten 9 Ergebnissen der Studie für Sie zusammengefasst!

 

  1. Die größte Anfrage kommt von privaten Konsumenten. Im Jahr 2014 haben die Privathaushalte insgesamt rund 6,7 Milliarden Euro für Musikveranstaltungen, Tonträger, digitale Musikdateien, Musikalien und Musikinstrumente sowie Musikunterricht ausgegeben. Dies ist mehr als für andere audiovisuellen Medienprodukte wie Kino, Pay-TV oder Computerspiele.

 

  1. Die Summe aus Unternehmens- und Arbeitnehmereinkommender der Musikwirtschaft hat im Jahr 2014 etwa 3,9 Milliarden Euro betragen. Dies ist mehr als die Bruttowertschöpfung der Unternehmen der Filmwirtschaft, der Radioveranstalter, der Buchverlage oder der Zeitschriftenverlage.

 

  1. Die Zahl der in der Musikwirtschaft beschäftigten Erwerbstätigen war mit rund 127.500 höher als in allen anderen Medienbranchen. Dies ist insbesondere auf die große Zahl von Komponisten, Textdichtern, ausübenden Künstlern und Musikpädagogen zurückzuführen. Ende 2014 waren in der Künstlersozialkasse insgesamt rund 50.000 Selbständige versichert, deren Haupteinkommen aus dem Musikbereich stammt.

 

  1. 2014 haben die Unternehmen der Musikwirtschaft Güter und Dienstleistungen im Wert von rund 2,3 Milliarden Euro aus anderen Wirtschaftsbranchen bezogen. Dadurch konnten dort rund 18.000 Erwerbstätige beschäftigt werden. Das Einkommen belief sich auf rund 1,1 Milliarden Euro.

 

  1. Die Unternehmen der Musikwirtschaft wurden in der Studie insgesamt 7 Teilsektoren zugeordnet – den Sektoren „Kreative“, „Musikveranstaltungen (live music)“, „Musikaufnahmen (recorded music)“, „Musikverlage“, „Musikinstrumente“, „Musikunterricht“ und „Verwertungsgesellschaften“. Gemessen am Umsatz bildet „Musikveranstaltungen“ den größten Teilsektor, gefolgt von „Musikaufnahmen“ und „Musikinstrumente“.

 

  1. Musikinhalte sind für viele andere Branchen ein wichtiger Inputfaktor. Allein mit Audio-Geräten der Unterhaltungselektronik, in Clubs sowie mit Medienprodukten, die Musikinhalte integrieren, werden jährlich rund 15 Milliarden Euro umgesetzt.

 

  1. Musik-Events dienen häufig als Anlass für Kurztrips. Die Anzahl der Kurzurlaubs- und Urlaubsreisen mit Übernachtungen beläuft sich auf knapp 10 Millionen. Die Ausgaben für den Musiktourismus summieren sich auf rund 5 Milliarden Euro pro Jahr.

 

  1. Obwohl die Musikwirtschaft eine Spitzenposition unter den deutschen Medienmärkten einnimmt, wird sie bislang in ihrer gesamtwirtschaftlichen Bedeutung weniger stark wahrgenommen als die anderen Medienzweige. Die Musikwirtschaft besteht zudem zum größten Teil aus Selbständigen sowie kleinen und mittleren Unternehmen.

 

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