Die Delegation des chinesischen Kollegenverbandes China Musical Instrument Association (CMIA) traf auf Vertreter des Bundesverbandes der deutschen Musikinstrumenten-Hersteller im Rahmen einer Europareise.

Im Vordergrund, 1. Reihe Bildmitte v.l.: Annette Müller-Zierach, BDMH-Vorstandsmitglied, Geschäftsführerin Pirastro GmbH, Gerhard A. Meinl, BDMH-Vorsitzender, Aufsichtsrat Buffet Crampon, Zeng Zemin, CMIA-Executive Vice-President
Musikförderung, d. h. ‘KlassenMusizieren‘ im Fokus
Im Mittelpunkt des Informations- und Gedankenaustausches stand u.a. die Förderung des instrumentalen Musizierens, um möglichst viele junge Menschen zum aktiven Musizieren, d.h. dem Spielen eines Instrumentes zu motivieren, qualifiziert anzuleiten und dies nachhaltig.
Nachdem sich Vertreter der CMIA bereits an der Deutschen Schule in Shanghai/Pudong mit den an der Akademie für Musikpädagogik e.V. (AfMP) entwickelten Modellen des „KlassenMusizierens“ speziell den Bläserklassen vertraut gemacht haben, nutzten sie die Gelegenheit, sich am Carl-Bosch-Gymnasium in Ludwigshafen mit Bläser- sowie Streicherklassen zu befassen. Dort erhalten alle Schüler mit Eintritt ins Gymnasium ab Klasse 5 Musikunterricht mit Instrumenten.
Die CMIA-Vertreter zeigte sich beeindruckt von den Ergebnissen und wurde bestärkt, auch in China nach diesem Vorbild vermehrt tätig zu werden.

links im Bild Joachim Schall, Studiendirektor am Carl-Bosch-Gymnasium Ludwigshafen, erläutert den Musikunterricht auf Basis des Programms „KlassenMusizieren“ der Akademie für Musikpädagogik, Bildmitte stehend Evelyn Pan, CEO Haiyun Music & Cultural Group, China, war so freundlich zu übersetzen.
Interessant für die chinesischen Kollegen war auch die Form der Finanzierung der Musikinstrumente. Sie ist so angelegt, dass die Schule durch Ausleihe der dort im Laufe der Jahre angeschafften Musikinstrumente ausreichend Mittel erwirtschaftet, um den kompletten, über den Standardmusikunterricht hinausgehenden Bedarf an Instrumenten und sonstigen Materialien selbst aus eigener Kraft bestreiten zu können. „KlassenMusizieren“ überzeugt auch hinsichtlich der Tatsache, dass alle Schüler Gelegenheit erhalten Musikinstrumente kennen-, und konsequent auch spielen zu lernen, ohne Ansehen von Herkunft und Stand.
Dass 80 Prozent der Schüler auch nach Abschluss der obligatorischen 2-jährigen Einführungsphase dem Fach weiter verbunden bleiben, wundert nicht angesichts der hohen Qualität der Lehrerschaft aber auch der sächlichen Ausstattung, bei deren Beschaffung die deutschen Musikinstrumenten-Hersteller und der örtliche Fachhandel tatkräftig zur Seite standen und stehen.