Fender

Fender ist die Wahlheimat der Telecaster. Hier erfährst Du alles über sie, ihre Schwester Stratocaster, ihren Hersteller & dessen technische Meilensteine!

Logo der Firma Fender
Fender Logo

Fender gilt als einer der größten Hersteller und Wegbereiter der Solidbody-Gitarren. Als Schöpfer der Telecaster und Stratocaster schlug Gründer Leo Fender Meilensteine in die Annalen elektrischer Gitarren und schuf einen Kult um den Hersteller in Scottsdale, Arizona.

 

<<Inhaltsverzeichnis>>

Welche Instrumente stellt Fender her?

Die Stratocaster

Die Telecaster

E-Bässe

Der Custom Shop

Amps

Die Geschichte von Fender

Was hat Squier mit Fender zu tun?

Welche Musiker spielen Fender-Gitarren?

Welche Instrumente stellt Fender her?

Die Firma Fender ist vor allem für ihre schon längst Kult gewordenen Modelle Strat und Tele bekannt. Diese klassischen Fender Gitarren und E-Bässe bilden den Ausgangspunkt für ein reichhaltiges Sortiment an Instrumenten, Amplifiern und Zubehör, in dem auch die etwas gewagteren Modelle Jaguar, Jazzmaster und Mustang einen festen Platz haben. Die eigene Produktlinie wird zudem durch die Professional Audio Reihe und das große Sortiment der Tochterfirmen Guild, Benedetto und DeArmond ergänzt.

Hier siehst Du Jose Rios mit einer Fender Jaguar der American Original Reihe:

Die Stratocaster

Das immens umfangreiche Angebot an Stratocasters umfasst neben den „modernen“ Varianten nicht nur Reissues diverser Jahrgänge wie z. B. der American Vintage-Reihe, sondern sogar unterschiedlicher, künstlich erzeugter Alterungsstufen. Die Fertigung dieser New Old Stock-, Closet-, Classic- und Relic-Serien obliegt ausschließlich dem Fender Custom Shop. Gemessen daran bieten die Mexico Classic-Modelle erstaunlich detailgetreue Wiederauflagen der 50s-, 60s- und 70s-Strats zu erschwinglichen Preisen, ohne dabei auf deren typische Konstruktionsmerkmale zu verzichten.

Michael Dommers

Fender-Eric-Johnson-Stratocaster-5
Die Eric-Johnson-Strat (Bild: Fender)

Hier siehst Du Tyler Bryant mit einer Fender Strat der American Original Reihe:

Was zur politischen Dimension der Entwicklung der Stratocaster zu sagen ist, schreibt Thomas Kosche in seiner Story „Leo Fenders Stratocaster als Kind der McCarthy-Ära“ – bei uns zum kostenlosen Download!

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Die Telecaster

1951 erblickte die „Mutter aller Brettgitarren“ nach einigen Komplikationen bei der Geburt unter ihrem endgültigen Namen gemeinsam mit dem tief tönenden Bruder Precision Bass das Licht der Welt und sollte sich als bemerkenswerter Evergreen erweisen.

Was nach der erfolgreichen Infektion der aufstrebenden Gitarristengeneration der 50er Jahre mit dem Tele-Virus passierte, ist weitgehend bekannt. Ausgehend vom amerikanischen Kontinent mit seinem Country, Rock ‘n’ Roll, Blues und Soul erobert die allgegenwärtige Tele nach und nach die Welt. Ob Jeff Beck, Eric Clapton, Pete Townshend oder Keith Richards, um nur einige zu nennen, sie alle setzten Tele-Klangmarken mit unverkennbarem Fingerabdruck ein.

Franz Holtmann

Fender
Bei der Fender G.E. Smith Telecaster ist der Pickup direkt ins Holz geschraubt. Auf die Grundplatte wird verzichtet.

Strat oder Tele? Eine schwierige Frage, die Marty hier zu beantworten versucht:

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E-Bässe

Vor 50 Jahren brachte Leo Fender den ersten bundierten E-Bass in Serienfertigung heraus und nannte ihn Precision Bass, weil das bundierte Griffbrett eine präzise Intonation mühelos möglich machte. Der „Preci“ war eine richtungweisende Neuerung mit unüberhörbaren Folgen für die Musik.

Hier ein Überblick über einige Precision Bässe:

Auch die Serie der Jazz-Bässe hatte eine beeindruckende Auswirkung auf die Musikgeschichte und erfreut sich nicht abnehmender Beliebtheit bei den Kunden.

Natürlich werden auch die Modelle Telecaster, Mustang und Jaguar in der 4-Saiter-Version hergestellt.

Verschiedene Bässe von Fender
Verschiedene Fender Bässe (Bild: Archiv)

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Der Custom-Shop

Der Fender-Custom-Shop unterteilt seine Aktivitäten in drei Bereiche:

  1. „Stock Team Built“: Darunter werden eben solche E-Gitarren wie die Showmasters etc. geführt, also standardisierte Kleinserien-Modelle, die von erfahrenen Gitarrenbauern auf höchstem Qualitätsniveau gefertigt werden, wobei jeder auf einen bestimmten Bereich des Fertigungsfeldes spezialisiert ist und auch nur diese Arbeiten vornimmt.
  2. „Custom Team Built“: Auf dieser Ebene entstehen wirklich Sondermodelle, und das tatsächlich nach dem Motto „alles ist möglich“, solange die Wünsche in die Fender-Historie passen. Die Fertigung liegt nach wie vor bei dem eben genannten Experten-Team.
  3. „Master Built“: In Abstimmung mit einem im Custom Shop tätigen Master-Builder bekommt man die auf den Leib geschneiderte Super-Sonder-Special-E-Gitarren. Allerdings, ein gut gefülltes Konto oder einen kreditfreudigen Banker sollte man dafür schon zur Hand haben, denn so ein Wunschinstrument kommt schnell zu einem fünfstelligen Preisschildchen.

Ebo Wagner

Eine Custom Strat für knapp € 6000.
Eine typische John Cruz Masterbuilt Stratocaster. Äußerlich eher unaufällig, aber mit inneren Werten glänzend. Und einem satten Preis von knapp € 6000.

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AMPs

Sprechen wir von Fender und Amps, muss das nächste Wort “Bassman” lauten: Die Erfindung des Bassman fällt ins Jahr 1951 und mit der Erfindung des E- Basses zusammen. Fenders elektrischer Tieftöner mit dem trefflichen Namen „Precision Bass“ begann unverzüglich seinen Siegeszug rund um den Globus; der Bassman hingegen, oder besser gesagt, das Schaltungskonzept, das Leo später 1958 bis 1960 unter dem Namen Bassman anbot, sollte die beginnende verstärkte Blues- und spätere Rock-Musik so nachhaltig beeinflussen wie kein anderes Verstärkerkonzept.

Seinen konstruktiven Höhepunkt erreichte er 1957, als die Endröhren des nun im 5F6-Design auftretenden Geräts durch die leistungsfähigere Industrieversionen der 6L6G, die 5881, ersetzt wurden. Diese brachten 23 Watt Leistung gegenüber den 19 Watt der 6L6G, waren etwas spannungsfester und darüber hinaus durch ihren robusteren Aufbau auch besser für den Combo-Betrieb geeignet. Die 5U4-Röhre der Vorjahre hatte ausgedient und wurde durch den Quecksilberdampf-Gleichrichter 83 ersetzt. Zudem wurde noch die Kapazität der Lade-Elkos, die als Energiespeicher fungieren, um den Faktor 2,5 erhöht.

Zur Flexibilitätssteigerung erhielt jeder Kanal zwei Inputs, einen hochohmigen High Gain und einen mittelohmigen Low Gain. Nach weiteren Experimenten mit Gleichrichterröhren und der Presence-Regelung des Bassman war 1958 das Modell 5F6-A geboren. Diese Version wurde von 1958 bis 1960 gebaut, diente dem ersten Verstärker von Marshall als Vorlage und ist als der (!) Bassman in die Annalen der Geschichte eingegangen.

B. C. Meiser

White-Tolex
Ein Fender Bassman von 1964 (Bild: Archiv)

Natürlich produziert Fender auch Gitarren-AMPs wie. Die beliebtesten Fender-Combos findest Du hier!

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Die Geschichte von Fender

Hier präsentieren wir die Geschichte des Herstellers in Schlaglichtern:

Ein Bild von Fender Gründer Leo
Leo Fender 1949
1938 Leo Fenders Radio-Shop in Fullerton, Kalifornien, wird eröffnet.
1943 Leo Fender trifft „Doc“ Kauffman, mit dem er den ersten Prototyp einer Solidbody-Gitarre baut.
1945 Unter dem Namen Kauffman & Fender (K & F) werden Lapsteel-Gitarren und kleine Verstärker produziert.
Rückansicht eines K&F Verstärkers
Leo Fenders erster Verstärker, ein K&F aus dem Jahre 1946 mit 4 Watt Ausgangsleistung
1946 „Doc“ Kauffmann trennt sich von Fender, und aus K & F wird schließlich die Fender Electric Instrument Company.
Fender stellt den Dual Professional vor – den ersten Tweed-Verstärker Radio & Television Equipment Co. vertreibt exklusiv die Fender-Produkte.
1947 In den Bell Labs wird der Transistor erfunden.
1948 Columbia Records stellt die erste Langspielplatte (LP) her.
1949 Der erste Prototyp der Fender Esquire, Broadcaster und Telecaster, wird gebaut.
Fender Esquire Prototyp
Prototyp der Esquire, bevor die Produktion begann
1950 Fender stellt die Esquire mit einem und zwei Tonabnehmer vor.
Fender Commercial von 1950, verschiedene Amps und die Esquire
In dieser Anzeige von 1950 tauchte zum ersten Mal überhaupt eine E-Gitarre auf: die Esquire.
1951 Fender stellt die mit zwei Pickups bestückte Broadcaster vor, die noch im gleichen Jahr in Telecaster umbenannt wird.
Fender entwickelt die erste elektrische Bass-Gitarre – den Precision Bass.
Patentzeichnung der Fender Telecaster
Leo Fenders Patentzeichnung für die Telecaster 1951
1954 Fender stellt die Stratocaster vor.
1955 Fender stellt den 410“-Bassman- Verstärker vor.
1956 Fender bringt den Musicmaster und die Duo-Sonic auf den Markt.
1958 Fender stellt die Jazzmaster als neue Top-of-the-line-Gitarre vor.
1960 Fender stellt den Jazz Bass vor.
1962 Fender stellt die intelligent konzipierte Jaguar-E-Gitarre vor.
1963 Der Fender Twin Reverb kommt auf den Markt.
1964 Die Fender Mustang kommt auf den Markt.
1965 CBS kauft Fender und bezahlt 2.000.000 $ mehr als für die Übernahme der New York Yankees.
Der Super-Reverb-Combo erscheint in den Läden.
1966 Mit den semiakustischen Coronado -Modellen versucht Fender vergeblich mit Gibsons ES-335 zu konkurrieren.
Die ersten Fender Transistor-Verstärker werden hergestellt.
1968 Fender stellt die erste Version der semi-akustischen Thinline-Telecaster mit zwei Singlecoil-Pickups und einem F-Loch vor.
1971 Die ersten Stratocaster-Modelle mit Dreiloch-Halsbefestigung werden vorgestellt.
1972 Die Telecaster Custom mit einem Humbucker in der Halsposition und Dreiloch-Halsbefestigung kommt in die Läden.
1973 Die Tele-Serie wird durch die Telecaster Deluxe ergänzt.
1982 Squier wird geboren. Die „Squier Series“ umfasst 50s und 60s Stratocaster- und Telecaster-Modelle sowie P- und J-Bässe.
1984 CBS kündigt an, seine Musical Instrument Division zu verkleinern, und bietet die Fender Company zum Verkauf an.
1985 Das Fender-Management kauft die Firma von CBS und gibt sie in die Hände von Bill Schultz.
Die umstrukturierte Fender Company eröffnet seine erste Fertigungsstätte in Corona, Kalifornien.
Foto der Fender-Factory in Corona
Corona ist nicht nur ein Bier, sondern auch der Ort, an dem die Fender-Factory steht.
1986 Die amerikanische Produktion von Fender-Verstärkern startet in dem Fender/Sunn-Werk in Lake Oswego, Oregon.
1987 Die American Standard Stratocaster wird vorgestellt.
Der Fender Custom Shop wird in Corona, Kalifornien, eingerichtet.
Fender beginnt die Produktion von kostengünstigen Instrumenten in Mexiko.
1988 Die American Standard Telecaster kommt auf den Markt.
1991 Die ersten Gitarren „made in Mexico“ Standard Strats und Teles werden vorgestellt.
1992 Die Marke „Squier“ fertigt günstige Modelle (Strat, Tele, J- und P-Bässe) in Korea.
1993 Fender stellt die ersten Custom-Shop-Verstärker vor.
1995 Fender erwirbt die Guild Guitar Company.
1996 Fender verlegt die Produktion nach Corona, Kalifornien.
2000 Fender kommt mit der neuen American-Serie von Gitarren und Bässen auf den Markt.
Commercial der American Stratocaster
Werbung für die neue American-Serie in amerikanischen Magazinen
2001 Fender trennt sich von der Marke Sunn, die im Folgejahr die Produktion einstellt.

zusammengetragen von Heinz Rebellius

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Was hat Squier mit Fender zu tun?

Der Name „Squier“ stammt vom amerikanischen Saitenhersteller V.C. Squier, der schon zu CBS-Zeiten von Fender übernommen wurde. Squier avancierte ab 1982 zum Hauptmarkenzeichen für Fenders Low-Budget-Instrumente. Da Billiglohn-Länder nicht zwangsläufig immer billig bleiben, wechselten die Herstellungsländer der Squier-Instrumente in der Vergangenheit häufig. Die ersten Squiers kamen aus Japan, dann aus Korea. Später ging man nach Taiwan, Indonesien, Indien, Vietnam und – zuletzt – China.

Zurzeit werden alle Bullet- und Affinity-Modelle in China gefertigt, ab der Standard-Line aufwärts in Indonesien. Das Squier-Programm stellt eine bunte Mischung aus Kopien von Fender-Klassikern und modernen Rock-Gitarren dar. Neben vielen Modellen beinhaltet die Standard-Serie auch eine siebensaitige Strat sowie die bekannte JagStang. Unter dem Namen Squier erscheint auch eine ganze Reihe preisgünstiger Übungs-Amps sowie eine Klein-PA-Serie mit mehreren Boxen-Typen.

Michael Dommers

Welche Musiker spielen Fender-Gitarren?

Da sich die Fender-Gitarren seit den 50er Jahren großer Beliebtheit erfreuen und weltweit geschätzt werden, würde eine vollständige Antwort auf diese Frage unsere Server sprengen. Hier sind zumindest einige bekannte Beispiele für Fender-Enthusiasten:

Stratocaster Eric Clapton, Jimi Hendrix, Buddy Holly, Mark Knopfler, Eddie Van Halen
Telecaster Syd Barrett, Bob Dylan, George Harrison , Keith Richards, Bruce Springsteen, John 5
Other Kurt Cobain (Jaguar), Walter Becker (Mustang), Thurston Moore (Jazzmaster)

Du willst noch mehr Informationen? Die Fender-Sonderausgabe findest Du in unserem Shop!